Bärtige Männer in weißen Kitteln stehen in Berlin um einen Tisch und schneiden in eine Bauchdecke. Die Hände haben sie im Zweifelsfall zuvor nicht einmal gewaschen. Die ARD-Serie „Charité“, die Millionen Zuschauer fasziniert hat, erzählt vom Aufbruch in die moderne Medizin im 19. Jahrhundert. Das Setting 150 Jahre später, an einem Regensburger Haus der Spitzenmedizin: Ein Chirurg in – selbstverständlich steriler – Kleidung sitzt an einer unscheinbaren Konsole, am Rand eines OP-Raums. Mit Daumen und Zeigefinger führt er über Joysticks winzige Schnitte in einem Unterbauch aus. Die Füße bedienen, wie an einer Orgel, Pedale mit zusätzlichen Features. Und über dem OP-Tisch zeigen hochauflösende Bildschirme in Echtzeit, was sich hinter dem Schambein des Patienten gerade tut.
Künstliche Intelligenz
Doktor da Vinci zittert nie
Roboter operieren Kranke, pflegen Senioren oder trösten Demente. Heikel ist weniger die Technologie als die Daten, die dabei anfallen.